Grundsätze von Be an Angel
Warum wir das machen? Ganz pragmatisch: Wir haben keine Lust auf eine Parallelgesellschaft. Wir haben keine Lust, Steuern zu zahlen für Menschen, die arbeiten wollen und können. Wir haben Lust auf die Bereicherung, die jeder Einzelne, der hier ankommt und sich integriert, zu bieten hat. Und ja, wir haben Lust auf leckeres Essen.
Wir hören nicht auf! Unser Engagement geht weiter. Unsere Arbeit wird vielschichtiger. Hier vielleicht einen Ausblick und auch sowas wie: was wir uns wünschen würden. Weiteren Büroraum, besseres Equipment, mehr Fest Angestellte……von Grasroot zu Profi.
Die Guidelines unserer Arbeit
- Umgang auf Augenhöhe: Die Menschen, die hier ankommen, hatten ein Leben vorher. Waren mal mehr, mal weniger erfolgreich. Es sind Erwachsene in einer Notsituation, keine possierlichen Accessoires zum Ausleben eines Helfersyndroms.
- Wir unterstützen – wir übernehmen keine Entscheidungen. Unser Ideal: Wohnung, Job, Ausbildung oder Schule. Und danach weiter. Dann auch gerne ohne uns.
- Mitmachen! Deutschkurse sind ein MUST.
- Akzeptanz unserer Gesetze und Werte sind ein MUST (Männer und Frauen: Keine Unterschiede. Sexuelle Orientierung: Es ist wie es ist – und in jedem Fall in Ordnung. Religion: Privatangelegenheit.) Ideologien oder Dogmen: Nicht mit uns.
- Unsere Freiheit ist eure Freiheit.
- Jeder hat ein Recht auf menschenwürdige Behandlung und Respekt. Und wenn die Zeit reicht: außerdem ein Recht auf ein gemeinsames Abendessen mit guter Laune.
Unsere Haltung zur aktuellen Flüchtlingskrise in Europa
No. 1
Menschen, die nach Deutschland flüchten, weil sie in Ihrem Heimatland verfolgt werden oder dort aufgrund von Krieg, irreversiblen Umweltkatastrophen und bitterer Armut Gefahr für Leib und Leben besteht, gehört geholfen. Immer und unmittelbar. Wir halten unbürokratische Hilfe von Mensch zu Mensch für selbstverständlich. Uns geht es gut, wir können teilen.
No. 2
Menschen, die ihr Heimatland aus wirtschaftlichen Gründen verlassen, sollten entsprechend definierter Quoten und nach Einzelfallprüfung die Möglichkeit haben, in Deutschland einzuwandern. Es ist wichtig, ein tragfähiges, zukunftsorientiertes Konzept zu schaffen, damit Integration – im Sinne von Zusammenleben – gelingt. Deutschland benötigt deshalb ein Einwanderungsgesetz nach klaren und einfachen Regeln.
No. 3
Auf die aktuelle Krisensituation ist Deutschland bzw. Europa offensichtlich nicht wirklich gut vorbereitet. Deshalb ist der Ausnahmezustand, den wir tagtäglich erleben die Konsequenz. Im „Normalbetrieb“ von Regierung, Ämtern und Hilfsorganisationen ist dieser Ausnahmezustand nicht aufzulösen. Deshalb müssen sich Bürger, Institutionen und Unternehmen engagieren und unterstützen, damit nicht noch mehr Chaos entsteht – zum Vorteil aller Beteiligten. Wenn Viele ein bisschen tun, wird Einiges bewegt. Und dazu noch schneller.
No. 4
Durch die unmittelbare, persönliche Nähe zu den Flüchtlingen können wir die kulturellen und religiös bedingten Unterschiede innerhalb der Flüchtlingsgruppen und vor allem im Kontext unseres eignen Kulturkreises täglich erleben. Ohne Frage, es wird keine leichte Aufgabe, eine Gesellschaft des gegenseitigen Respektes und des gemeinschaftlichen Miteinanders zu schaffen. Allerdings gibt es keine Alternative dazu, als es mit hochgekrempelten Ärmeln zu versuchen. Deutschland ist ein Einwanderungsland und profitiert von Immigranten – trotz aller Probleme und Unzulänglichkeiten.
Offenheit und Gastfreundschaft der einheimischen Bevölkerung auf der einen Seite muss auf Seiten der Flüchtlinge auf den Willen zur Integration und die Bereitschaft treffen, die kulturellen Gepflogenheiten und die Identität des Gastlandes zu akzeptieren und mitzutragen. Nur so lassen sich Vorbehalte abbauen und funktionierende Nachbarschaft schaffen. Nur so.